Bendorf/Vallendar. Bei der Sprengung eines Giftfasses im freigefallenen Flussbett des Rheins konnte das THW Bendorf vielfältige Unterstützung leisten.
Am 19.10.2011 wurde in einem Großeinsatz ein in einem Rheinseitenarm aufgefundenes Giftfass gesprengt. Die Sprengung verlief problemlos. Bei der Vor- und Nachbereitung sowie der Durchführung konnte das THW Bendorf in mehreren Bereichen unterstützen.
Durch den derzeitigen, extrem tiefen Wasserstand des Rheines wurde das Giftfass von einem Spaziergänger in einem trockengefallenen Seitenarm des Rheins zwischen Bendorf und Koblenz entdeckt. Es wurde als Nebelkörper aus dem zweiten Weltkrieg identifiziert, dessen Inhaltsstoff, Chlorsulfonsäure, für den Menschen in hoher Konzentration schädlich sein kann, und der mit Wasser heftig reagiert.
Da im vermutlichen Ausdehnungsbereich der eventuell entstehenden Wolke keine Bebauung war, bestand für die Bevölkerung keine direkte Gefahr. Nach Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz, der in Amtshilfe beratend tätig war, stellte ein Abtransport, aufgrund der starken Korrosion des Fasses, eine zu große Gefahr für die Einsatzkräfte dar, so dass vor Ort gesprengt werden musste.
Er bot sich an, diese Sprengung durchzuführen. Nach vorheriger Erkundung und Einsatzbesprechung mit den eingesetzten Kräften (THW, Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei etc.) wurde das Fass vom THW Bendorf mit einer Umhausung aus großen Sandsäcken und mit einer Holzverstärkung versehen, um bei der kontrollierten Sprengung die Splitterwirkung so gering wie möglich zu halten. Durch die Feuerwehr wurde die Sprengungsstelle mit Wasserfontänen beregnet, um die eventuell aufsteigende Nebelwolke zu binden und niederzuhalten. Der Transport der eingesetzten Feuerwehrkräfte, der benötigten Pumpen und des Materials führte über das trockengefallene Flussbett. Darin waren Geländestufen, Schlickpassagen und Restwasserläufe. Daher wurden diese Transporte ausschließlich mit den geländegängigen Fahrzeugen des THW durchgeführt.
Nach der Sprengung, bei der erfreulicherweise keine Schadstoffe freigesetzt wurden, offensichtlich war das Fass ohne Inhalt, wurden Messungen durchgeführt, als die Sprengstelle wieder betreten werden konnte, wurde das übrige Umhausungs- Material wieder abtransportiert.
Die etwa 170 am Großeinsatz beteiligten Helfer wurden durch das THW auch logistisch versorgt, es wurde eine Verpflegungsstelle eingerichtet, in der alle Helfer mit Getränken und einem warmen Mittagessen versorgt wurden.
Zum Einsatzstab stellte das THW Bendorf einen Fachberater ab, als Schnittstelle zwischen den anderen Rettungsdiensten und dem THW wurde der Bendorfer Zugtrupp eingesetzt. Dem Kampfmittelräumdienst wurde der Sprengberechtigte des Bendorfer THW als Fachberater zur Seite gestellt, der auch bei der Sprengung unterstützte.
Zusätzlich kam das THW Koblenz, mit einen geländegängigen Fahrzeug und zwei Helfern in den Einsatz, um Material an die Sprengstelle zu bringen.
Nach Abschluss des Einsatzes wurde in einer Abschlussbesprechung durch den Einsatzleiter der reibungslose Ablauf und das gute Zusammenspiel aller Beteiligten gelobt.