-pli- Bendorf. Bei Naturkatastrophen und schweren Unfällen technische Hilfe zu leisten, ist eine ureigene Aufgabe des THW. Da spielen auch Ländergrenzen keine Rolle. Doch für Auslandseinsätze müssen die Helfer besonders gut ausgebildet und nach entsprechenden Prüfungen von der UN zertifiziert sein. Da der türkische Zivilschutz in Istanbul bei einer solchen Zertifizierung Probleme hatte, fragte man beim THW Deutschland um unterstützende Beratung nach, die auch gewährt wurde. Stefan Schmitz vom THW-Ortsverband Bendorf reiste für fünf Tage nach Istanbul.
Schmitz, der in Bendorf die Fachgruppe Rettung aus Höhen und Tiefen leitet, flog mit drei weiteren Kollegen aus anderen THW-Ortsverbänden zum Bosporus
und nahm schon am nächsten Morgen seine Beratertätigkeit auf. "Was Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände betrifft, war alles vom Feinsten", berichtete er nach seiner Rückkehr den Bendorfer Kameraden, "aber einiges wirkte doch etwas unsortiert". Das habe sich dann auch bei der praktischen Arbeit gezeigt, wenn den Kollegen die Handhabung nicht ganz klar war.
Das habe aber nicht zu Verstimungen geführt, sondern die türkischen Kollegen seien äußerst interessiert und lernbereit gewesen, fuhr Stefan Schmitz fort. Nach vier angefüllten Tagen sei dann der Wunsch geäußert worden, öfter solche Beratungsgespräche zu führen und die Erfahrungen auszutauschen. "Auch für mich waren das wertvolle Tage, denn gerade wenn man anderen Vorgehensweisen erläutert und auf deren Fragen intensiv eingeht, lernt man selbst immer wieder hinzu", betonte Schmitz.
Allerdings ist der türkische Zivilschutz, der erst nach dem großen Erdbeben in der Türkei vor zehn Jahren aufgebaut wurde, grundlegend anders strukturiert. Er arbeitet fast ausschließlich mit hauptamtlichen Kräften. Stefan Schmitz hofft nun, dass die Kollegen in Istanbul bei der Wiederholungsprüfung durch die UN die angestrebte Zertifizierung erreichen.
Quelle: Kleeblatt Bendorf